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Die Junge Wähler Union im Interview



Martin Schönberger und Sebastian Schlutz stehen Rede und Antwort.

 

Martin Schönberger hat vor Kurzem in Grainet den Ortsverband der Jungen Wähler Union gegründet und Sebastian Schlutz führt seit vergangenem Jahr  den Kreisverband der Jungen Wähler Union Freyung-Grafenau.  Lothar Dumm interviewte dazu den Graineter Politik-Newcomer und den JWU-Kreisvorsitzenden.

 

Sebastian, wo liegen die Schwerpunkte der JWU und deine Prioritäten als Lokalpolitiker?

Die JWU stellt sich einer ganzen Reihe von wichtigen Themen, die sich besonders an den  Interessen unserer Bürger orientieren. Junge Menschen, Familien und Senioren liegen mir am Herzen. Dazu die vielen Berufspendler. Wir wollen wissen, wie sie sich unsere Heimat und ihre Zukunft vorstellen. Dazu bieten wir allen Bürgern an, ihnen zuzuhören oder mit uns Kontakt aufzunehmen (s. unten).

 

Martin, was war deine Motivation, in Grainet den Ortsverband der Jungen Wähler Union zu gründen?

Martin Schönberger: Ich bin seit drei Jahren der Dirigent der Blaskapelle Grainet und habe von Anfang an viel Verantwortung übernommen. Dabei habe ich festgestellt, dass in der Gemeinde für die Jugendarbeit nicht sehr viel vorwärts gegangen ist.

 

Was hättest du dir ganz konkret gewünscht?

Zuerst hätte ich mir für meine Kapelle mehr  Unterstützung beim Kauf oder für die Ausleihe von Musikinstrumenten gewünscht. Für mich war das aber der Auslöser, mich weiter damit zu beschäftigen, was in der Gemeinde allgemein für die Jugendlichen und die jungen Erwachsenen in den letzten 6 Jahren geschehen ist. In der Gemeinde wurde  der neue Kindergarten gebaut. Das finde ich gut. Aber die Sanierung des Bolzplatzes, der in sehr schlechtem Zustand ist, lässt auf sich warten. Ein Beach-Volley-Ball-Feld würde den Badeweiher für die Jungen erheblich aufwerten. Um den Wünschen der Jungen in der Gemeindepolitik Gewicht zu verleihen, habe ich die JWU in Grainet gegründet.

 

Für welche Themen setzt du dich noch ein?

Der Zustand der Gemeinde- und Flurwege sollte verbessert werden. Da mein Vater einen landwirtschaftlichen Betrieb hat, sehe ich auch diese Probleme. Mein Hauptanliegen ist naturgemäß die Jugend. Jugendarbeit läuft bei uns nur in den Vereinen. Von der Gemeinde erwarte ich da mehr Engagement. So ist z. B. in Österreich die Ausbildung der Dirigenten oder die Anschaffung neuer Instrumente viel besser gefördert.

 

Wie waren die Reaktionen in der Gemeinde als du den Ortsverband aufgebaut hast?

Als ich mit meiner Idee an die Öffentlichkeit gegangen bin, habe ich von überall her  Unterstützung erfahren. Viele Ältere haben gesagt, dass es sehr gut ist, wenn wir uns hier engagieren wollen. Innerhalb einer Woche hatte ich alle Kandidaten für die Nominierungsliste gewonnen. Dabei sind 2 über 30 Jahre, die ihre Erfahrung einbringen. Alle anderen sind jünger. Die Kandidaten stammen aus fast allen Gemeindeteilen, so aus Hobelsberg, Grainet, Fürholz, Rehberg und Vorderfreundorf. Außerdem habe ich auch versucht, möglichst vielen Gruppierungen, wie Blaskapelle, Feuerwehr oder Sportverein einzubinden. Alle finden es gut, wenn die Jungen wieder Schwung in die Gemeinde bringen, da im Gemeinderat alle wesentlich älter sind.

 

Was war für dich die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung für mich ist es, vor vielen anderen Leuten zu reden. Aber ich denke das ist auch eine gute Schule für meinen weiteren Lebensweg. Ich lerne gerade sehr viel dazu.

 

Martin du kandidierst ja auch für den Kreistag. Welche Ziele verfolgst du auf Kreisebene?

Ich möchte allgemein den Interessen der Jungen auf Kreisebene Gehör verschaffen. Mit meiner Kandidatur auf Kreisebene möchte ich die Gemeinde Gainet stärken und die jungen Lokalpolitiker Jürgen Schano und Sebastian Gruber unterstützen.

 

Sebastian, wie stehst du zur Neugründung der JWU-Ortsgruppe in Grainet?  

Ich freue mich unheimlich, dass ich mit Martin einen jungen, engagierten Kandidaten und Freund gefunden habe. Er hat in der Gemeinde ein starkes Team geformt, das mit ihm in den Wahlkampf zieht um in Grainet etwas voran zu bringen. Gerade im Bereich der Jugendarbeit hat Martin viel zu tun. Es ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass sich junge Menschen für andere einsetzen. Den Mut und das Engagement kann man gar nicht hoch genug einschätzen.

 

Sebastian was sind eure Ziele in der Kreispolitik?

Die Junge Wähler Union hat auf Kreisebene drei Schwerpunkte:

 

Das erste ist die hohe Verschuldung des Landkreises, wo wir gegensteuern wollen. In meinen Augen ist es nicht zielführend, wenn wir jedes Jahr bei den Krankenhäusern 1Million Euro Defizit einfahren. Zudem wollen wir die ganzen Beteiligungen des Landkreises überprüfen, ob es da nicht Einsparpotenzial gibt. Die JWU hat im letzten Jahr bereits geschafft, dass die Krankenhäuser jeweils 150.000 Euro in den nächsten beiden Jahren einsparen können. Mit solchen Beiträgen will die JWU auch in den nächsten 6 Jahren ihren Teil dazu leisten.

 

Zudem sehe ich Einsparmöglichkeiten, wenn wir mit dem Landkreis Regen zusammen arbeiten. Der Vorschlag aus Regen für nur einen Bayerwald-Landkreis halte ich nicht für zielführend. Damit würden wir unsere Stimmen in München halbieren und politischen Einfluss verlieren. Es gibt mit Sicherheit Synergieeffekte, wenn man einzelne Referate zusammen legt. Diese Möglichkeiten sollten sachlich ausgelotet werden.

 

Das dritte Thema ist, jungen Menschen im  Landkreis neue Perspektiven zu eröffnen. So wollen wir uns bemühen, junge Polizisten in den Landkreis zu bekommen. Wir sind Spitze im Landkreis bei die Nachwuchsgewinnung für die Bayerische Polizei. Die jungen Beamten kommen aber auf Jahrzehnte hinweg nicht mehr zurück in ihre Heimat. Als Folge tauchen dann auch solche Probleme auf, wie die gestiegenen Einbruchszahlen im Grenzland und der Drogenschmuggel über die Grenze.

 

Wir werden  auch für das überaus erfolgreiche Bürgerprojekt „Ilztalbahn“ eintreten. Trotz vieler Unkenrufe haben sich engagierte Bürger zusammen geschlossen und den Schienenverkehr wieder belebt. Der Erfolg der „Ilztalbahn“ gibt ihnen recht. Wir wollen im Kreistag eine Machbarkeitsstudie einfordern, die eine neue Trassenführung zwischen Waldkirchen und Haidmühle/Nove Udoli in Tschechien ausloten soll. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Grenzöffnung muss es endlich wieder möglich sein, von Passau über Waldkirchen bis zum Moldaustausee oder nach Budweis und Prag zu fahren. In umgekehrter Richtung könnten Urlauber leichter mit der Bahn in den Bayerischen Wald gelangen. Dieses Potenzial muss gehoben werden. Vielleicht gelingt es uns so auch, den Anschluss an die Mühlkreisbahn in Aigen (Oberösterreich) zu realisieren. Das ist mit Sicherheit ein Projekt von europäischem Ausmaß, weshalb wir auch die Europa-Region Donau-Moldau mit ins Boot holen wollen.  

 

Martin Schönberger:

Es ist eine tolle Vision, mit der Ilztalbahn von Haidmühle oder dem Moldaustausee nach Passau fahren zu können. Viele Junge aus Grainet fahren z. B. zu den großen Festen wie der Maidult mehrere Male mit der Ilztalbahn nach Passau und zurück. Das zeigt, dass der Bedarf auch tatsächlich vorhanden ist.

 

Sebastian Schlutz:

Ich biete allen Bürgern an, sich mit uns in Verbindung zu setzen, um ihre Wünsche wo immer es geht und sinnvoll ist, in die politische Diskussion mit einzubringen. 

Sie erreichen uns via Internet auf  facebook, auf der homepage www.jwu-frg.de, www.sebastian-schlutz.de oder auch telefonisch unter 0170/935 01 33 oder per mail unter .   

 

Martin und Sebastian, ich danke euch für die überaus informativen Einblicke in die Ziele der Jungen Wähler Union und wünsche euch viel Erfolg für eure Politik und die kommende Wahl.

Das Interview führte Lothar Dumm     

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