Junge Wähler Union informiert sich im Gesundheits- und Sozialwesen
Freyung. „Es ist gut, dass sich künftige Kreisräte über das Gesundheitswesen kundig machen, wenn sie später darüber entscheiden sollen.“ begrüßte Geschäftsführer der Kliniken Am Goldenen Steig, Helmut Denk, die Delegation der Jungen Wähler Union im Krankenhaus Freyung. Die aufstrebenden Jungpolitiker konnten sich bei einem Rundgang über aktuelle und künftig anstehende Baumaßnahmen der drei Krankenhäuser im Landkreis informieren. So besichtigten sie den entkernten OP-Trakt im Haus Freyung, der auf den neusten Stand der Technik gebracht wird. Dort wird ein sogenannter „Hybrid-OP“ modernste operative Möglichkeiten bieten, damit Patienten in ihrer Heimat eine qualitativ hochwertige Versorgung erhalten. Denk und Krankenhausdirektor Christian Hofbauer stellten die Umgestaltung der drei Häuser in Schwerpunktzentren vor. Die Kreistagskandidatin Dr. Heidi Massinger-Biebl konnte durch ihre Fachkenntnis und profundes Hintergrundwissen die fachliche Diskussion für die Nicht-Mediziner aufhellen. Der Vortrag brachte den Jungpolitikern einen umfassenden Überblick und interessante Einblicke in die Abläufe und Notwendigkeiten bisheriger Maßnahmen und Entscheidungen des Kreistages zu den Krankenhäusern. Besonderes Interesse hatte JWU- Kreisvorsitzender Sebastian Schlutz an den künftigen Planungen im Haus Waldkirchen und der Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung der Kliniken, da ein dauerhaft hohes Defizit zu Lasten der künftigen Generation gehen würde. Denk erläuterte dazu, dass durch die Bildung der Schwerpunktzentren und die Spezialisierung der einzelnen Häuser Synergieeffekte entstehen, die langfristig auf eine „schwarze Null“ abzielen. Für die Umbaumaßnahmen im Haus Waldkirchen ist aufgrund des überzeugenden Konzeptes eine hohe Förderung zu erwarten, sodass sich die Belastung des Kreishaushaltes im Rahmen halten wird. Durch die laufenden und geplanten Maßnahmen werden die bereits in die Jahre gekommenen Häuser für die nächsten 20 Jahre fit gemacht und auf den technisch und medizinisch neuesten Stand gebracht. Das Haus in Waldkirchen, zeigte sich Denk überzeugt, sei vor allem für viele Patienten aus dem Landkreis Passau wichtig und gehöre deshalb modernisiert, denn es trage nicht unwesentlich zum Erfolg der Kliniken am Goldenen Steig bei. Ob die wirtschaftlichen Zwänge nicht auf Kosten des Personals und der Patienten gehen würden, wollte Kreistagskandidat Lothar Dumm wissen. Denk konnte diese Befürchtungen zerstreuen, da durch die Spezialisierung vor allem Einsparungen in den Leitungspositionen erfolgten. Der pflegerische Bereich sei gut aufgestellt.
„Die betriebswirtschaftlichen Zwänge sollten dem Wohle des Menschen untergeordnet sein.“, betonte auch Josef Bauer, Geschäftsführer des Kreis-Caritas-Verbandes Freyung im „Zentrum für Arbeit und Beschäftigung“, den die JWU-Delegation nur wenige Tage darauf besuchte. Im ZAB wird Menschen mit psychischen Problemen und Suchterkrankungen sowie Erwachsenen und Jugendlichen mit Behinderung eine Möglichkeit gegeben, ihre Lebenskrisen zu bewältigen. „Arbeit ist die beste Medizin – sie gibt dem Leben Sinn.“ ist das Motto des ZAB. In 5 Arbeitsbereichen, beispielsweise in der „Flinken Hand“, werden sowohl Aufträge für die Industrie bearbeitet als auch benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene in Holz- und Gartenbaubereich ausgebildet. Daneben gibt es die W+S Selbsthilfefirma, in der Dienstleistungen im haustechnischen Bereich angeboten werden. „Die Grüne Hand“ bietet für Menschen mit Suchterkrankung Zuverdienstarbeitsplätze im landschaftsgärtnerischen Bereich, die von kommunalen Auftraggebern gerne in Anspruch genommen werden. Sebastian
Schlutz erkundigte sich nach den Herausforderungen für die Caritas und die künftigen Entwicklungen. Bauer wies auf die manchmal nicht zweckmäßige Gestaltung der Finanzierung bestimmter Bereiche hin, die durch die verschiedenen Aufwandsträger entstehen. Für die Zukunft stellt sich die Caritas heute schon strategisch auf den demografischen Wandel ein.
So entwickelt die Caritas derzeit auf ein neues Modell der Seniorenbetreuung in Freyung.
In den nächsten Wochen wird die JWU mit den Besuchen der Geschäftsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes, des Hospizvereins Freyung, der Physiotherapieschule und weiterer Institutionen ihre Einblicke im Sozial- und Gesundheitswesen vertiefen. Interessierte können die Termine auf www.jwu-frg.de oder auf facebook einsehen.